Verkehrsteilnahme von Jugendlichen
Mit zunehmendem Alter wird der Verkehrsraum von Jugendlichen nicht mehr nur als Fortbewegungsraum genutzt, sondern auch für soziale Begegnungen; er stellt auch einen Sport- und Kommunikationsraum dar. Jugendliche halten sich mehr und mehr im Freien auf, öffentliche Plätze werden zum Treffpunkt für Cliquen, und die eigenständige Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs gewinnt an Bedeutung. Mehr Mobilität eröffnet ihnen neue Perspektiven.
Leider korrespondiert diese an und für sich positive Entwicklung mit einem negativen Trend: Mit der Ausdehnung ihres Aktionsradius geht ein zunehmendes Unfallrisiko für die Jugendlichen einher. Es wird durch viele Faktoren ausgelöst, die teilweise in einem direkten Zusammenhang miteinander stehen: Neben einer hohen Risikobereitschaft und einer gewissen entwicklungsbedingten Selbstüberschätzung spielen auch das Imponiergehabe in der Gruppe und mangelnde Erfahrung wichtige Rollen. Schnell können dann gefährliche Situationen für den Jugendlichen und andere Verkehrsteilnehmer entstehen.
Quelle: https://www.verkehrswacht.de/home/angebote/jugendliche/verkehrsteilnahme-von-jugendlichen.html
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Grundlagen der Mobilitätserziehung
Ob mit den Inlineskates oder mit dem Mofa: Als Fahranfänger haben Jugendliche ein erhöhtes Unfallrisiko. In der Regel sind die noch geringe Fahrpraxis und mangelnde Routine Auslöser für ihre Verkehrsunfälle. Deshalb ist es wichtig, die in Kindergarten und Grundschule begonnene Mobilitätserziehung im Jugendalter fortzuführen.
Bei der Mobilitätsbildung mit Jugendlichen kommt es in erster Linie nicht darauf an, Verkehrsregeln zu pauken. Viel wichtiger ist die Stärkung des eigenverantwortlichen Handelns. Daher setzt Mobilitätserziehung dort an, wo besonders viele Jugendliche zusammenkommen, zum Beispiel in Schulen. Mobilitätserziehung gehört nach der Empfehlung der Kultusministerkonferenz zur Verkehrserziehung (1994) zum allgemeinen schulischen Unterrichts- und Erziehungsauftrag. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, Risiken im Straßenverkehr richtig einzuschätzen, Gefahrensituationen zu vermeiden oder, falls sie nicht mehr zu umgehen sind, zu bewältigen. Mit zunehmen Alter sollen den Jugendlichen Qualifikationen vermittelt werden, die sie für ein selbstständiges, eigenverantwortliches und sicherheitsbewusstes Verhalten im Verkehr benötigen.
Neben der unfallpräventiven Zielsetzung hat die schulische Mobilitäts- und Verkehrserziehung auch das Ziel, den Schülern ein umfassendes, durchaus auch kritisches Verständnis für das System "Verkehr" zu entwickeln. Letztendlich, so die Zielsetzung des Unterrichts, sollen Jugendliche durch ihre Kenntnisse, Einstellungen und ihr Verhalten im Verkehr einen Beitrag zu einer zukunftsfähigen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklung von Gesellschaft und Umwelt leisten.
Mofakurs
Mofa fahren – das bedeutet für Jugendliche einen großen Schritt in Richtung mehr Mobilität. Erstmals können sie sich unabhängig von den Eltern mit einem motorisierten Fahrzeug selbstständig am öffentlichen Straßenverkehr beteiligen. Was neben dem Zugewinn an Freiheit auch wächst: Die Verantwortung für das eigene Verhalten im Verkehrsraum.
In der Schule fahren lernen
Ab dem 15. Lebensjahr dürfen Jugendliche die Prüfung für den "Mofaführerschein" ablegen. Ab 15 – das bedeutet in einem Lebensabschnitt, in dem das Leben sowieso schon Kopf steht: Das Zurechtfinden in der eigenen sozialen Welt, unterwegs sein mit der Clique und vielleicht auch die erste Liebe lassen Jugendliche übermütig werden. Problematisch wird es, wenn aus Übermut Leichtsinnigkeit oder fahrlässiges Handeln werden. Verantwortung für sich und andere übernehmen ist daher ein zentrales Lernziel.
Bei dem Mofakurs handelt es sich um eine freiwillige Arbeitsgemeinschaft an Schulen im Sekundarbereich I. Abhängig von den landesrechtlichen Bestimmungen kann der Kurs jedoch nicht in allen Bundesländern in der Schule angeboten werden; in diesen Ländern übernehmen die Ausbildung und die Prüfung die regulären Fahrschulen. Findet der Kurs in der Schule statt, wird er von eigens dafür geschulten Lehrern angeboten. Ebenfalls abhängig von den landesrechtlichen Regelungen sind auch die Prüfungsmodalitäten. So erteilen in einigen Bundesländern die Schulen selbst die Prüfbescheinigung, in anderen müssen die Schüler die abschließende Fahrprüfung an einer Fahrschule ablegen.
Der Mofakurs ist Teil der schulischen Verkehrserziehung und greift weiter als eine "normale" Fahrausbildung. Es geht nicht nur darum, Verkehrsregeln und Fahrpraxis zu vermitteln, sondern maßgeblich um das Verhalten in der Gruppe und die Akzeptanz sozialer Normen, um das Sozialverhalten positiv zu beeinflussen.
Die hohe Eigeninitiative der Mofakurs-Teilnehmer beweist, dass sich die Schüler für den Umgang mit dem Mofa als technischem Gegenstand begeistern genauso begeistern, wie sie gern an dem praxisorientieren Unterricht teilnehmen. Und wer nach bestandener Fahrprüfung die Prüfbescheinigung in der Hand hält, ist für die Teilnahme am Straßenverkehr mit dem Mofa gut gerüstet.
Quelle: https://www.verkehrswacht.de/home/angebote/jugendliche/mofakurs.html
Schule-begleitet-Fahren.de
Welche Fahrschule ist für mich geeignet? Was bedeutet BF 17? Welche Alternativen habe ich für mehr Mobilität? Antworten auf diese und andere Fragen bekommen Jugendliche, junge Fahrer, Lehrkräfte und alle anderen, die sich in der Präventions- und Sicherheitsarbeit engagieren, auf der Website "www.Schule-begleitet-Fahren.de".
Das Projekt
Das Projekt ist eine Initiative für mehr Verkehrssicherheit von Jugendlichen, die in Kürze ihren Führerschein machen wollen und jungen Fahrern, die bereits ihren Führerschein haben. Schule ist besonders geeignet, einen flächendeckenden Ansatz für die Verkehrssicherheit von motorisierten Jugendlichen zu leisten. Sie kann sie in der Phase des Führerscheinerwerbs und der ersten eigenen motorisierten Mobilität - als Fahrer oder Beifahrer - begleiten. "Schule-begleitet-Fahren.de" liefert Anregungen für einen zeitgemäßen Sekundarstufenunterricht ab Klasse 10 zum Thema Verkehr und Mobilität. Das Projekt stellt Lehrern, Verkehrserziehern und allen, die in der Präventionsarbeit tätig sind, Unterrichtsanregungen und Informationen zur Verfügung. Es hat zwei mediale Standbeine: eine Website sowie einen Lehrerleitfaden.
Das Online-Angebot gliedert sich in drei große Bereiche: Informationen, Projektbeispiele und Unterrichtsanregungen. Themen sind Alkohol und Drogen im Straßenverkehr, Begleitetes Fahren ab 17 oder der Führerscheinerwerb. Zu fast allen Themen werden verschiedene Möglichkeiten zur schulischen Mobilitätserziehung bereitgestellt.
Die Unterrichtsanregungen bestehen aus Sachinformationen, Zielbeschreibungen sowie Arbeitsblättern, die als kostenlose Downloads zur Verfügung stehen. Mit der Suchfunktion können aktuelle Unterrichtsbeispiele zu verschiedenen Themen, einzelnen Fächern oder auch für einen bestimmten Zeitrahmen rasch gefunden werden.
Lehrerleitfaden
Der Leitfaden "Schule-begleitet-Fahren.de - Unterrichtsanregungen für Lehrkräfte" beschreibt das Modell des Begleiteten Fahrens mit 17 und zeigt Möglichkeiten schulischer Begleitung auf. Daneben gibt es ausgewählte Unterrichtsbeispiele sowie ausführliche, praxisnahe Tipps und Hinweise zur Unterrichtsorganisation, zum Beispiel einer schulischen AG oder der Planung und Durchführung von Projekttagen. Außerdem werden Methoden der Gesprächsführung vorgestellt.
Die Partner
"Schule-begleitet-Fahren.de" ist ein Projekt der Deutschen Verkehrswacht, der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten, der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen und der Landesverkehrswacht Nordrhein-Westfalen.